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(Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Dr. W-E Lönnig)

Wolf-Ekkehard Lönnig:

Last Update 5. August 2010: neu ist der Teil 2 ab p. 113 (frühere Updates zum ersten Teil siehe p. 112).
Einige zumeist kleinere orthographische Korrekturen am 13. 12. 2011.

"Die Affäre Max Planck", die es nie gegeben hat

Diffamierungspolitik, weltanschauliche Motivation und (Berufsverbots-)Ziel der AG Evolutionsbiologie


Teil 2

Einige Ergänzungen
und Literaturangaben zu beiden Teilen

Siehe zum vorliegenden Teil 2 weiter: Die Evolution der karnivoren Pflanzen:
Was die Selektion nicht leisten kann - das Beispiel Utricularia (Wasserschlauch): http://www.weloennig.de/Utricularia2010.pdf

E"Phantasy ist jedoch nicht gleich Reality: die Erstere entspringt den Hirnwindungen eines individuellen Menschen, während die Letztere auch außerhalb unseres Großhirns, d. h. in der Wirklichkeit, existiert."
U. Kutschera

"Irrationale Glaubenssätze, die etablierten wissenschaftlichen Fakten widersprechen, sitzen jedoch nicht selten so tief, dass man durch sachliche Aufklärung bei derart ideologisch geprägten Menschen keinen Gesinnungswandel herbeiführen kann."
U. Kutschera

"Since we cannot explain the everyday phenomena of ontogenetic development, it seems to me just intellectual presumption to claim to offer a sort of blanket explanation of the global evolution of all animate nature over a thousand million years of geologic time."
J. Doyle
(Ein Botanik-Professor zur Synthetischen Evolutionstheorie)


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Teil II / 1 von 4 ab Seite 113

Vorbemerkungen

Der Untertitel zum ersten Teil der Arbeit "Die Affäre Max Planck", die es nie gegeben hat (2009, 112 pp.) lautete "Diffamierungspolitik, weltanschauliche Motivation und (Berufsverbots-)Ziel der AG Evolutionsbiologie". Diese am 22. Oktober 2002 in Potsdam gegründete AG Evolutionsbiologie gibt es inzwischen nicht mehr 1 . Sie hat sich im November 2009 – rechtzeitig zum (oder um) den

150. Jahrestag der Publikation von Darwins Origin of Species am 24. November 1859 selbst aufgelöst. 2 Ob und falls ja, inwieweit der erste Teil meines Beitrags dazu beigetragen hat, ist mir nicht bekannt. 3 An die Stelle dieser "alten" AG sind zwei neue Gruppierungen getreten, der Arbeitskreis (AK) Evolutionsbiologie (wieder) unter der Führung von U. Kutschera 4 und eine zweite ebenfalls neue Gruppe mit dem alten Namen "AG Evolutionsbiologie". 5 Nach Einschätzung kritischer Beobachter hat dieses Schisma nichts zur Förderung des gemeinsamen atheistischen Anliegens beigetragen, sondern das Momentum eher halbiert. Die neue AK Evolutionsbiologie ist im Vergleich zur "alten" AG ausgesprochen langsam (3 Kurzbeiträge im halben Jahr unter “Aktuelles“; Zugriff am 31. Mai 2010) und der neuen AG Evolutionsbiologie fehlt das Rückrad einer größeren qualifizierten biologischen Mitgliederschaft. 6

Abkürzungen: AB: Andreas Beyer, MN: Martin Neukamm, TW: Thomas Waschke, UK: Ulrich Kutschera.

Der im ersten Teil der Arbeit neben U. Kutschera als Korrekturleser regelmäßig als T. W. aufgeführte Studienrat Thomas Waschke hat sich inzwischen auf seine Weise sehr nachdrücklich vom Beitrag von MN und AB distanziert. Bevor ich ihn direkt zitiere, möchte ich den Grund dafür aufführen, warum ich ihn überhaupt als Korrekturleser genannt habe 7:

MN und AB beschlossen ihren PDF-Internetartikel "Die Affäre Max Planck" mit folgender Danksagung: Für die hilfreichen Hinweise und kritischen Kommentare zu dieser Arbeit seien gedankt: Prof. Dr. U. Kutschera sowie T. Waschke. Stand: 15.04.05

So stand es von 2005 bis 2009 in der sehr häufig aufgerufenen PDF-Internetausgabe des Beitrags (und war somit bei Abfassung meiner Replik 4 Jahre lang so zu lesen; diese PDF-Version ist jedoch inzwischen gelöscht worden).

Herr Waschke schrieb mir am 28. 3. 2009:

“ich bin gerade dabei, mich durch Ihren Text zu arbeiten. Es ist amüsant, dass Sie mich ständig als jemanden erwähnen, der Passagen 'korrigiert' habe. Vielleicht haben Sie sich gewundert, warum ich keinen Beitrag zu diesem Buch geleistet habe. Der Grund war trivial: ich hatte Krach mit der AG. Den Artikel von Beyer und Neukamm habe ich zwar in einer anderen Form gelesen, aber niemals 'korrigiert'.“

Ich antwortete darauf am selben Tag: "korrigieren [lat. corrigere »verbessern«, »berichtigen«], berichtigen, ... positiv verändern, korrigieren 8 a) bereinigen, berichtigen, beseitigen, revidieren, richtigstellen, überarbeiten, verbessern, vervollkommnen."

Ich fragte ihn, wenn ich mich recht erinnere 9 , ob nichts davon zutreffen würde und warum er in diesem Falle nichts gegen die Erwähnung seines Namens zu den hilfreichen Hinweisen und kritischen Kommentaren in den letzten vier Jahren unternommen habe. Die Frage, ob sich MN und AB mit ihrer Danksagung auch noch geirrt hätten, wurde jedenfalls nicht beantwortet. 10

Kommen wir zum Hauptpunkt des vorliegenden zweiten Teils:

Biologische Beispiele wie Utricularia, Coryanthes, Catasetum und mehrere andere

Gemäß dem Zitat zu Punkt (12) im ersten Teil der Arbeit zur "Affäre" wollten MN und AB in ihrem Beitrag unter anderem "die evolutionskritische Argumentation in Lönnigs Arbeiten im Detail zu analysieren", wozu ich zunächst bemerkte:

Worin bestand nun meine "evolutionskritische Argumentation" auf dem Server des MPIZs [Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung, neuerdings umbenannt in Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung, MPIPZ]?
Ich nenne im Folgenden nur einmal die folgenden Stichworte:

(2) Utricularia, (2) Coryanthes, (3) Catasetum, (4) Scabiosa, (5) Vogelfeder, (6) Giraffe, (7) Auge, (8) Pipa americana, (9) Homologie-Frage der Blütenorgane, (10) Biston betularia, (11) Probleme der Paläobotanik, (12) Systematische Diskontinuität in der Paläontologie einschließlich Kambrium-Problem, (13) Lebende Fossilien, (14) Entstehung des Lebens, (15) Embryologie (nur kurz angesprochen), (16) molekulare Ähnlichkeiten, (17) Artbegriff, (18) Antibiotika-Resistenzen, (19) Natural Selection,
(20) Law of recurrent variation, (21) Mendel.

Wir dürfen jetzt also auf die naturalistisch-evolutionären Erklärungen solcher Beispiele und auf die Widerlegung meiner evolutionskritischen Argumentation sowie des ID-Ansatzes durch M. N. und A. B. gespannt sein. Sehen wir uns ihre weiteren Ausführungen an:

Auf Seite 77 ff. wurde dann nach exemplarischer Diskussion mehrerer Seiten des Beitrags von MN und AB und der kritischen Durchsicht der übrigen Ausführungen der beiden Autoren Folgendes festgestellt:

"Machen wir es kurz: Nicht ein einziges der biologischen Funktionsbeispiele gegen die Synthetische Evolutionstheorie (1) -(8) wird in dem Buchbeitrag von M. N. und A. B. zur Rechtfertigung der Sperrung naturalistisch erklärt, ja, es wird nicht einmal ein adäquater Versuch dazu unternommen, ebensowenig werden hier die grundlegenden Einwände zu den Themen (9) – (12) angesprochen bzw. widerlegt. Zu (13) kommen einige unzureichende Erklärungen in zwei anderen Kapiteln, zu (14) wiedernichts, ebenso wenig zu den Punkten (17) - (20). Zur Embryologie (15) und den 'Ähnlichkeiten' (16) siehe Rammerstorfer unten. Zum Mendelkapitel (21), speziell der Verzögerung der Akzeptanz der grundlegenden Vererbungsgesetze durch den Darwinismus, kommt in dem Kapitel von M. N. und A. B. u. a. die Beschimpfung "Platitüde", die sich bei genauer Betrachtung (da ohne rationale Argumente) selbst als solche outed.

Dagegen liefert das Erklärungsprinzip der ID-Hypothese – gemäß den oben zitierten Testkriterien zur Unterscheidung von Naturgesetzlichkeit, Zufall (vgl. http://www.weloennig.de/AuIWa.html ) und ID – den richtigen Ansatz und hat auch alle Aussicht, durch die Forschung weiter bestätigt zu werden. Zum Anliegen der ID-Theorie und zur Frage nach der Identität des Designers vgl. den Beitrag Synthetische Evolutionstheorie vs. Intelligent Design http://www.weloennig.de/KutscheraWiderlegung1.html ."

Eine Analyse des relativ kurzen Textes der Autoren zu Utricularia erübrigt sich inzwischen, da MN als Hauptverfasser des früheren Textes (2005/2007) im Jahre 2009 nun tatsächlich einen ausführlichen Erklärungsversuch vorgelegt und damit seinen ersten Text zum Teil selbst überholt und revidiert hat (vgl. Neukamm 2009). Seinen neuen Beitrag habe ich auf 192 Seiten diskutiert. MNs Behauptungen sind dort in allen wesentlichen Punkten so systematisch als unrichtig nachgewiesen worden, dass ein erfahrener Botaniker u. a. kommentierte: “MN hat in allen seinen Ausführungen in dieser [seiner] Arbeit schriftlich unter Beweis gestellt, dass es ihm in dieser Diskussion an Sachwissen und ausreichendem Denkvermögen fehlt. Dazu kann er auch mit dringend erforderlichen Tatsachen für seine Behauptungen und Geschichten nicht aufwarten.“ Siehe http://www.weloennig.de/Utricularia2010.pdf

Zum Thema Utricularia lohnt es jedoch vielleicht noch, einige Aussagen von Ulrich Kutschera von (2004/2007) zu kommentieren, zumal ich in meinem ersten Beitrag angedeutet hatte, auf diese Frage im zweiten Teil zurückzukommen. 11 Sehen wir uns also im Folgenden etwas näher an, was dieser Autor zur Evolutionsfrage Utricularias bisher beigetragen hat.

1 Vgl. Menting http://www.kritische-naturgeschichte.de/Seiten/briefefuerleser.html und http://www.kritische-naturgeschichte.de/Seiten/darwinian_evolution.html (siehe Kommentar vom 2. 12. 2009)

2 Wenn diese ironische Bemerkung erlaubt ist.

3 Mir ist jedoch aufgefallen, dass einige Wochen nachdem ich diesen Teil publiziert hatte, die Internetseite dieser "alten" AG Evolutionsbiologie abgeschaltet war. Danach war sie wieder präsent, um dann im November 2009 endgültig abgeschaltet zu werden.

4 Mit der alten Internetadresse http://www.evolutionsbiologen.de/

5 Unter der neuen Adresse www.ag-evolutionsbiologie.de

6 Wobei mir nach wie vor nicht bekannt ist, inwieweit jedes einzelne dieser Mitglieder auf der Liste der AK Evolutionsbiologie tatsächlich gefragt wurde, ob er/sie überhaupt Mitglied dieses Vereins sein wollten. Ein recht prominentes dort aufgeführtes Mitglied teilte mirjedenfalls unmissverständlich mit, dass er nie gefragt worden sei.

7 Ich hatte zunächst gezögert, wollte ihm aber nicht Unrecht tun, indem ich ihn einfach weggelassen hätte.

8 Mit Hinweis auf http://duden-suche.de/suche/abstract.php?shortname=d8&artikel_id=92050

9 Ich habe meine eigenen Mails aus keinem verständlichen Grund verloren.

10 Siehe jedoch auch den weiteren Kommentar im Freigeisterhaus von Herrn Waschke unter B. Kirsch unten im Literaturverzeichnis.

11 "In einem geplanten zweiten Teil, den ich hoffentlich in etwa einem dreiviertel Jahr in Angriff nehmen kann, möchte ich zumindest noch die Ausführungen von Kutschera sowie MN. und AB zu Utricularia und vielleicht noch ein paar weitere Punkte analysieren" (vgl. p. 99). Wie oben schon erwähnt, hat M. N. den zusammen mit A. B. publizierten Kommentar zu Utricularia im Jahre 2009 schon selbst "überholt" und dieser letztere Beitrag wurde inzwischen auf [274] pp. in Die Evolution der karnivoren Pflanzen: Was die Selektion nicht leisten kann – das Beispiel Utricularia (Wasserschlauch) analysiert: Vgl. wieder http://www.weloennig.de/Utricularia2010.pdf.

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Teil II / Ende 1 von 4

© 2011 by Wolf-Ekkehard Lönnig
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